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CatalunyiaTrail `23

Es geht los. Die Vorbereitung ist abgeschlossen und das erste Renn-Abenteuer des Jahres steht bevor. 719 km durch den Norden Spaniens, entlang der Costa Brava und über Gebirgspässe der Pyrenäen stehen bevor. Heute freue ich mich, das Rennen vorzustellen und euch einen Einblick in meine Vorbereitung für den „CatalunyiaTrail“ zu geben.

bevorstehende Herausforderung

Der „CatalunyiaTrail“ ist ein non-stop Mountainbike- und Gravel-Rennen durch Katalonien, bei dem es sich selbst zu versorgen und die Pausen selbst einzuteilen gilt.

Es gibt drei verschiedene Strecken und meine Wahl fiel auf „Titan“, die längste der drei Varianten. Die Strecke verläuft über 719 km und 14 500 Höhenmeter und Girona ist Start- und Zielort. Girona mit seinem allgegenwärtigen Radsportenthusiasmus ist definitiv eine würdige Stadt für den Start eines solchen Fahrradabenteuers.

Hinaus aus dem schönen Örtchen führt die Route zunächst durch den Naturpark Cap de Creus nach Lèscala an der Costa Brava. Von dort schlängelt sich die Route entlang der Küste bis Llanca, wo sie einen scharfen Knick in die Berge macht. Der Veranstalter spricht bei diesem Abschnitt von abgelegenen Pfaden, die mitten in die Pyrenäen und in alte katalanische Dörfer führen. Herrlich! Das ist genau meins! Die Pfade verlaufen parallel zur französischen Grenze bis zum höchsten Punkt der Strecke beim Refugi Lluis Estassen, bevor die Route wieder in Richtung Girona dreht. Dieser Wendepunkt läutet die zweite Hälfte ein und es werden 70 Prozent der gesamten Höhenmeter auf mich warten. Ein Höhenzug nach dem anderen wird sich mir von nun an in den Weg stellen und das nach mindestens 20 Stunden im Sattel. Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie sich die letzten 4000hm bei Badlands anfühlten, als der Körper bei den absoluten Reserven angekommen war und der Geist nichts lieber als schlafen wollte. Soweit, wie man das sein kann, bin ich darauf vorbereitet.

Reizvolle Gebirgskette

Der „CatalunyiaTrail“ wird zum 6. Mal stattfinden und zieht mich aufgrund der Landschaft und der Herausforderung an. Neben meinem Girona Aufenthalt über den Jahreswechsel, bei dem ich den äußerst wertschätzenden Umgang mit Radsportlern wahrnahm, habe ich die Pyrenäen seit 2009 in herrlicher Erinnerung. Während ich - noch zu Schulzeiten – mit dem Rad unterwegs nach Barcelona war, beeindruckte mich diese Gebirgskette mit ihrer gleichzeitig lieblichen Natur und imposanten Größe. Es war schon lange ein Wunsch, noch einmal dorthin zurückzukehren und in diese faszinierende Bergwelt mit ihren schönen Dörfern und Felsformationen einzutauchen.

Der „CatalunyiaTrail“ wird mich auf bis zu 2000m hinaufführen und ich hoffe sehr, dass das Wetter es gut mit uns Fahrern meint - ansonsten könnte es Anfang April auch noch ein paar Schneeflocken geben. Trotz seiner Traumlandschaft wird mich dieser Gebirgszug vermutlich auch an meine Grenzen bringen, aber genau das reizt mich: Auf kleinen, abgelegenen Wegen durch eine wenig berührte Landschaft zu fahren und nach Anstrengungen mit herrlichsten Ausblicken belohnt zu werden.

Abenteuer oder Rennen ?

Wie eingangs erwähnt, ist das Event für das Mountainbike, sowie für das Gravelrad ausgeschrieben. Meine erste Erfahrung mit einer ähnlichen Ausschreibung war das TransBalkanRace und dieses stellte sich bekannterweise als definitives Mountainbike- Rennen heraus, da neben meinem Gravelbike kein weiteres das Ziel erreichte. Kleine Anmerkung hierzu: Inzwischen wird es ausschließlich für das Mountainbike empfohlen. Nicht allzu beruhigend ist zudem das Wort „Trail“ im Namen des Rennens… Warum ich es hoffentlich trotzdem meistern werde?

Im Vergleich zum TransBalkanRace ist nur die Hälfte der Kilometer zu bewältigen. Solange mein (Ober-) Körper noch frisch war, war er im Balkan in der Lage die Stöße zu absorbieren und ich hatte auch in technischen und bezüglich des Untergrunds herausfordernden Abschnitten keinerlei Nachteile gegenüber den Mountainbikern mit Federung. Zudem erhoffe ich mir durch mein Arc8, das mir eine größere Reifenbreite ermöglicht, mehr Komfort.

Neben der großen Unbekannten, wie die Straßen und Wege meinem Fahrrad entsprechen, wird bei diesem Rennen die genaue Strecke erst vier Tage vor Start herausgegeben. Ich bin sehr gespannt, bis ich mir endlich ein genaueres Bild machen kann. Dass die Strecke für alle Teilnehmer unbekannt ist, kommt mir entgegen. Gerade bei Badlands hatten viele Spitzenfahrer den gesamten Parcours schon testgefahren, was einen Erfahrungsvorsprung hinsichtlich des Materials und der Versorgung bedeutet.
Wird der „Catalunyiatrail“ nun mehr Abenteuer oder Rennen? Im besten Fall beides!

Rahmenbedingungen und Vorbereitung

Wettertechnisch rechne ich tagsüber mit Temperaturen von 20 Grad, die nachts in höheren Lagen auch in Richtung Gefrierpunkt fallen können. Sollten Trikot, Weste und Windjacke nicht ausreichen, wird im absoluten Notfall meine superleichte Daunenjacke auch zum Fahren angezogen. Wasser werde ich 3,5 l bei mir haben, davon 1,5 l Wasser auf dem Rücken und zwei Literflaschen in meinen Getränkehaltern. Außerdem werde ich Wasseraufbereitungstabletten dabeihaben, da ich in Andalusien in einer Nacht volles Risiko gehen musste: Dehydrieren oder Wasser aus einem Brunnen nehmen, in dem alte Bretter und Müll schwimmen? Bei Badlands ging es gut, aber ich muss mein Glück nicht erneut herausfordern. Gepäck werde ich ansonsten kaum schleppen, da ich nichts zum Schlafen mitnehme. Zum einen weiß ich seit dem Balkan, dass ich auf jedem Stein wunderbar schlafen kann, sofern mein Körper es wirklich einfordert und zum anderen hab ich seit Badlands die Erfahrung, dass auch 45h ohne Schlaf möglich sind.

Ich werde mich nahezu vollständig von Gels und Riegeln ernähren und auch entsprechend viel davon einpacken, um möglichst wenig Standzeit zu benötigen. Sofern mich die Riegel nicht nach einer gewissen Zeit zu sehr anwidern, sollte ich nur für Wasser stoppen müssen.
Ich werde nur eine kleine Oberrohrtasche, sowie eine Seat Pack Tasche - jeweils von Evoc - an meinem Rad haben.
„Was, du hast keine Arschcreme verwendet?“ Dieser Ausruf eines Mitstreiters auf dem Balkan hat mich bei Badlands definitiv gerettet. Ich werde wieder eine komplette Tube auf mein Sitzpolster schmieren, auch wenn das am Start von Badlands für Lacher sorgte, da die Creme stark durch meine Hose drückte. Aber ich hatte dadurch keinerlei Probleme und dafür nehme ich einiges in Kauf!

Arc8 Eero, ich freue mich auf dich!

Nach einem Trip quer durch die Schweiz, zwei herrlichen Wochen in Girona und der Tour rund ums Marmarameer sind mein Arc8 und ich bereit, uns erstmals ernsthaft auf die Probe zu stellen. Im Urlaubsmodus sind wir inzwischen perfekt eingespielt und ich habe nicht die geringste Sorge, dass mich mein Partner im Ernstfall im Stich lassen könnte. Ich freue mich auf Zuverlässigkeit und Komfort. Dank der Möglichkeit des Arc8 Eero, breitere Reifen zu fahren, sind meine DT Swiss Laufräder mit Schwalbe G-One R in 45mm Breite bestückt. Dieser Reifen sollte die perfekte Wahl darstellen, um mir auf feuchten Abschnitten den Fahrspaß zu erhalten, auf trockenen und geteerten Strecken ein flottes Vorankommen zu bescheren und in Trail-Abschnitten den nötigen Halt zu bieten. Was definitiv auch wichtig ist: Sie sehen an diesem Rad verdammt gut aus! 🙂

Mein Rad ist dank Hardys in Topform und der Fahrer sollte es eigentlich auch sein. Wenn uns jetzt noch die Route entgegenkommt, werden 719 km Fahrspaß durch Katalonien auf mich warten.

Zur Einstimmung wird am Abend vor dem Rennen ein gemeinsames Essen aller Teilnehmer stattfinden. Es wird schön sein, wieder viele interessante, verrückte und abenteuerlustige Menschen kennenzulernen und in die Ultra-Fahrer-Welt einzutauchen.

GPS-Signal

Wer Lust hat, meinem GPS-Signal während des Rennens zu folgen, kann dies ab Donnerstag, den 6. April um 6.00 Uhr tun.

Rennen mit GPS-Signal verfolgen

In diesem Fall: Bis bald auf dem „CatalunyiaTrail“! Ich freue mich darauf!
Gruß Ben

Hilfe-Set

  • Rettungsdecke
  • Pflaster
  • Tape
  • Tabletten: Imodium, Paracetamol

Wertsachen

  • Ausweis, Geldkarte
  • Handy, Wahoo, Akkus
  • Rücklicht, Neo Helmlampe, Petzl „Bindi“ Stirnlampe
  • Riegel / Verpflegung

Kleidung

  • Weste
  • Regenjacke
  • Daunenjacke
  • Lange Handschuhe

Werkzeug

  • Multitool
  • 2x Tubolito
  • Pumpe
  • 3x Reifenheber, Öl (5 ml), 4 Kabelbinder

Highlights meiner Ausrüstung

  • Saddle Bag: Evoc Seat Pack Boa WP8 (460g)
  • Top Tube Bag: Evoc Top Tube Pack WP (90g)
  • Regenjacke: POC- Supreme Rain Jacket (85g)
  • Daunenjacke: Haglofs L.I.M. Essens Jacket (147g)
  • Ersatzschläuche: Tubo CX (60g)
  • Helmlampe: Lupine Neo (50g)
  • Akkus: Lupine SmartCore: 7.2Ah; 13,8Ah (235g; 430g)
  • Trinkweste: Evoc Hydro Pro 1,5 l Trinkweste (226g)
  • Gravelbike: Arc8 Eero – Individualaufbau (8,2kg)
    Reifen: Schwalbe G- One R 45mm
    Schaltung: Sram Force AXS 1x12fach
Hegelstraße 7
72663 Großbettlingen
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