Nachdem wir im ersten Teil unseres Technik-Ratgebers Tipps zu den verschiedenen Fahrradketten und deren Pflege gegeben haben, widmen wir uns nun dem Verschleiß und dem wechseln der Kette.
Die Haltbarkeit einer Kette hängt von Einsatz, Pflege und Schaltungsart ab. Bei Kettenschaltungen variiert diese von 1000 km im Offroad-Einsatz auf bis zu 5000 km unter idealen Bedingungen und guter Pflege. Bikes mit Nabenschaltungen oder Single-Speed können ihre Ketten auch 6000 km und mehr fahren.
Die Hauptursache des Kettenverschleiß sind mechanische Belastungen durch Reibung und der Schräglauf bei Kettenschaltungen. Die Nutzung von kleinen Ritzeln sowie die Abrasionswirkung von anhaftendem Schmutz fördern den Verschleiß ebenso wie der bei Kettenschaltungen unvermeidliche Schräglauf. Denn bei jedem Abknicken der Kette werden die Verbindungsbolzen ein klein wenig abgeschliffen, was im Laufe der Zeit zu Spiel in den Kettengelenken führt. Dieser dadurch entstehende Verschleiß macht sich durch eine Längung der Kette bemerkbar. Bei Ketten von normaler Qualität beträgt der durchschnittliche Längenzuwachs etwa 1 bis 2% nach 5000 km Laufleistung.
Die Folgen von übermäßigem Kettenverschleiß sind Performance-Verluste durch einen schlechteren Wirkungsgrad der Kette sowie langsamere Schaltvorgänge. Zudem werden auch die Ritzel und Kettenblätter schneller Abgenutzt. Im schlimmsten Fall rutscht die Kette beim Antreten durch, oder sie reißt komplett ab.
Der Kettenverschleiß sollte regelmäßig mittels eines Messschiebers oder einer geeigneten Kettenlehre überprüft werden. Hierzu stehen Dir die Spezialisten der HARDYS-Crew mit ihrem ganzen Know-how zur Seite. Komm mit deinen Anforderungen einfach auf uns zu.
Hierzu gibt es zwei generell unterschiedliche Ansichten. Die einen lassen ihre Ketten bis zu einer Längung von 0,2mm und mehr auf dem Bike und wechseln dann die Kette samt Kettenblatt und Kassette. Diese Methode ist für den ambitionierten Biker nicht empfehlenswert, da die Gefahr von Performance-Verlusten mit zunehmender Längung der Kette steigt. Sinnvoller ist es die Kette regelmäßig zu prüfen und diese bei einer Kettenlängung >0,075mm pro Kettenglied auszutauschen.
Ungefährer Verschleiß von Kette und Ritzel
Die hier angegebenen Werte sind nur als grobe Orientierung gedacht. Der tatsächliche Verschleiß hängt von verschiedensten Faktoren wie z.B. Kettentyp, Belastung und Verschmutzung ab.
Um die Kette zu wechseln benötigt ihr folgendes Werkzeug:
Entnahme der alten Kette
Als erstes stellt die Schaltung so ein, dass die Kette vorne auf dem größten Kettenblatt und hinten auf dem größten Ritzel liegt. Wenn ihr keinen Montageständer zur Verfügung habt, sollte das Bike nun auf den Kopf gedreht werden. Das erleichtert die folgenden Arbeitsschritte. Nun wird mit Hilfe des Kettennieters eine beliebige Niete aus der Kette heraus geschoben. Und schon könnt ihr die alte Kette abnehmen.
Ermitteln der optimalen Kettenlänge
Legt nun die alte neben die neue Kette und nehmt diese als Maß. Gegebenenfalls muss die neue Kette noch mit Hilfe des Kettennieters gekürzt werden.
Einbau der neuen Kette
Die neue Kette wird nun so eingelegt, wie ihr die alte entnommen habt. Dann werden die Kettenenden zusammengeführt und mit dem Kettennieter verschloßen, dazu werden die Arbeitsschritte der Kettenentnahme in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt.
Sollten hierbei Probleme auftreten, könnt ihr auch das Hinterrad ausbauen und die Kette spannungsfrei auf einem festen Untergrund verschließen. Dies erleichtert zwar die Arbeit an sich, ist jedoch mit deutlichem Mehraufwand verbunden.
Zum Schluß die Kette noch leicht einfetten oder schmieren und schon seid ihr wieder startklar für die nächste Bike-Runde.
Sonderfall Shimano-Ketten
Die neuen Shimano Ketten sind ab einer 10-fach Kassette laufrichtungsgebunden. Die entsprechende Kennzeichnung findet ihr an der Außenlasche der Kette. Dies sollte beim Einbau unbedingt beachtet werden.
ZUM TECHNIK-RATGEBER DIE KETTE: TEIL 1 >>
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